Holub-Consulting

It is totally customizable!
Website Title



Diverse Underdogs

Zur Vollständigkeit noch ein paar wenig bekannte „Underdogs“

Es gibt natürlich noch viele „Energiepflanzen“ – es würde hier den Rahmen sprengen.
Aber Alternativen muss es geben, wie es auch viele unterschiedliche Böden und Klimazonen gibt.

Rohrglanzgras „Motterwizer“ auch Havelmielitz (Phalaris arundinacea)

Mehrjährige Sorte für höhere, raue Lagen über 700 m NN geeignet und sehr widerstandsfähig auch bei Trockenheit und auch kurzzeitige Überschwemmung machen nichts aus. Absolut frostunempfindlich, verträgt Bodenwerte von pH 4,0 bis 7,5. Bei genügend Nährstoffen werden die Halme bis 2 m hoch. Trockenertrag liegt bei 4,5 bis 9 t./ha und bei sehr guten Bedingungen auch mal 13,8 t. Vermehrung per Samen.

Sorghum vulgare var. sudanense/Adams,
der „Riese unter den Hirsen“

Auch eine C4 Pflanze, aber einjährig, gut geeignet für Biogasmasse und für Trockenmasse.
Sehr unempfindlich bei Trockenphasen, verträgt und braucht viel Wärme. Nichts für Höhenlagen. Hat geringen Wasserbedarf, unterbricht Maisfruchtfolge (Maiswurzelbohrer), guter Gasertrag. Die TM- Erträge variieren stark je nach Bedingungen zwischen 5,3t. und 25 t/ha in Mitteleuropa.

Nutz-Hanf (Cannabis sativa L.) der geheimnisvolle Rohstoff

Eine der ältesten Kulturpflanzen diente schon immer als Grundstoff für Kleidung, Papier, Brennstoff, Baumaterial und als Nahrung. Seit 1992 wieder erlaubt als Industriepflanze, da nur wenig THC erhalten.
Anspruchslose Pflanze  mit tiefen Wurzeln (1,4 m), verwertet das Sonnenlicht effektiv und bildet innerhalb von nur 4 Monaten eine große Biomasse von 6 bis 14 t.TM/ha. Die Ernte ist aber nicht einfach und erfordert spezielle Maschinen, da die Stängel Widerstandsfähige Fasern haben. Diese sind allerdings sehr gefragt bei der Industrie als Rohstoff und Isoliermaterial. Der Samen wird für Exotische Vögel verwendet. Nach der Ernte hinterlässt Hanf einen unkrautfreien und durchlockerten Boden. Die Aussaat muss beim Landw.- Amt angemeldet werden. Saatgut schwankt stark im Preis, bitte bei Bedarf anfragen.

Purgiernuss (Jatropha curcas)

Diese exotische Pflanze ist sehr robust, extrem genügsam und wenig krankheitsanfällig. Da sie durch ihre Sukkulenz auch anhaltende Trockenheit gut übersteht und wegen ihres giftigen Saftes kaum von Tieren gefressen wird, ist sie in tropischen und südlicheren Ländern eine ideale Pflanze zum Aufforsten kahler Landstriche, da sie praktisch überall wächst. Häufig wird sie auch als Schutzhecke um andere Nutzpflanzungen gesetzt, da sie von Tieren gemieden wird. Neue Hoffnung wird in eine erst kürzlich in Mexiko entdeckten Form der Jatropha curcas gesetzt, die die Giftstoffe nicht oder nur in äußerst geringer Konzentration enthält. Forscher in Kiew entwickeln zurzeit eine winterharte Sorte für Mitteleuropa. Besonders Interessant ist die Verarbeitung zu kalt gepresstem Pflanzenöl und auch Biodiesel. Trotz der geringen Bedürfnisse produziert die Pflanze Bioöl (ca. 500 l/ha), das mit 60 Oktan (Raps hat nur 30-40) eines der effektivsten Bioöle der Welt ist. Öl aus Jatropha muss nicht aufwendig zu Biodiesel umgewandelt werden. Daimler ist in Zusammenarbeit mit einer Uni am Forschen, wie das Öl direkt in Dieselmotoren verwendet werden kann. Demnach ist der Anbau besonders lohnenswert, da keine hochwertigen Ackerflächen benötigt werden. Der Anbau konkurriert also nicht mit dem von Lebensmittelpflanzen. Kerne müssen langfristig bestellt werden.